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28.10.2020

Nürnberg wird nicht Kulturhauptstadt 2025...

Abgeordnete der Freien Wähler bedauern Jury-Entscheidung.

Nürnberg hat es nicht geschafft: Im Rennen um den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 hat die mittelfränkische Stadt gegenüber Chemnitz den Kürzeren gezogen. Gabi Schmidt und Wolfgang Hauber, Landtagsabgeordnete der Freien Wähler aus Uehlfeld beziehungsweise Weißenburg, bedauern die Entscheidung der Jury.

„Schade. Nürnberg hätte Europa als Europäische Kulturhauptstadt 2025 würdig vertreten. Nürnberg ist so eine tolle Stadt mit reicher Geschichte, vielen Persönlichkeiten, vielen Ideen und vor allem viel Kultur in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen“, sagt Wolfgang Hauber. Über 40 Prozent der Nürnberger hätten einen Migrationshintergrund, so viele unterschiedliche Menschen und Kulturen leben in Nürnberg in Frieden zusammen. Aber: „Ob Kulturhauptstadt oder nicht: Nürnberg ist und lebt Europa“, so der Weißenburger Abgeordnete.

Seit 1985 ernennt die Europäische Union jährlich eine „Kulturhauptstadt Europas“, seit 2004 sogar mindestens zwei. 2025 werden es zwei Kulturhauptstädte sein, eine in Deutschland und eine im Dezember 2020 zu kürende Stadt in Slowenien. Drei Jahre liefen in Nürnberg die Bewerbungsvorbereitungen, als Motto hatte sich die Stadt für das Motto „Past Forward“, die Vergangenheit vor Augen und die Zukunft im Blick, entschieden. Wichtiger Bestandteil der Bewerbung waren neue Ansätze der Erinnerungskultur, unter anderem sollte das ehemalige Reichsparteitagsgelände zu einem Zentrum der Kulturhauptstadt werden. Aus der ehemaligen Nazi-Kongresshalle sollte ein Kreativ-Zentrum werden.

Gabi Schmidt mahnt nun, dass man trotz aller Enttäuschung am Plan festhalten müsse, das ehemalige Reichsparteitagsgelände zu einem Ort der Kultur zu machen. „Man muss aufmerksam mit dem NS-Erbe in der Stadt der Menschenrechte umgehen und darf nicht zulassen, dass das Gelände eines Tages wieder zweckentfremdet wird“, so Schmidt. Nachdem sie die anderen deutschen Bewerberstädte Chemnitz, Hannover, Hildesheim und Magdeburg auch bereits selbst besucht habe, sei ihr die Entscheidung der Jury ein Rätsel. Beteiligt hat sich an der Bewerbung übrigens nicht nur die Stadt Nürnberg, sondern insgesamt 41 Städte und Gemeinden aus der ganzen Metropolregion.

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