Aktuelles
Ein Grauen für Landwirtschaft und Wohnbevölkerung gleichermaßen: Die Saatkrähen-Plage  in Bayern wird immer schlimmer!
Hans FriedlHans Friedl
Benno ZiererBenno Zierer
10.02.2023

FREIE WÄHLER-Fraktion fordert Herabsetzung des Schutzstatus von Saatkrähen

Friedl: Initiative gegen die Vogelplage demnächst im Bundesrat

München. Dringlichkeitsanträge, Monitoring zur Erfassung der Brutkolonien und jetzt eine Bundesratsinitiative: Die FREIEN WÄHLER im Bayerischen Landtag wollen der grassierenden Saatkrähen-Plage im Freistaat zu Leibe rücken und in der Länderkammer für eine Neubewertung des Schutzstatus sorgen. „Unser Ziel ist es, dass die Saatkrähe in Deutschland in die Liste der jagdbaren Arten aufgenommen wird und bejagt werden darf – so wie dies in anderen europäischen Ländern längst üblich ist“, so der verbraucherschutzpolitische Fraktionssprecher Hans Friedl.

Denn schon seit Jahren nehmen in Bayern die von Saatkrähen verursachten Schäden massiv zu – vor allem die Landwirtschaft, die bei Aussaat und Obsternte teils erhebliche Verluste zu beklagen hat, leidet unter der Vogelplage. „Dagegen wollen wir etwas unternehmen und das Problem über die Staatsregierung zeitnah in den Bundesrat bringen“, sagt der Landwirt aus dem oberbayerischen Alling. Maßnahmen zur Vergrämung der Vögel hätten das Problem nur verlagert. „Die Tiere suchen sich neue Brutplätze und bilden dort große Kolonien. Saatkrähen haben hierzulande praktisch keine natürlichen Feinde, weshalb sie sich in den vergangenen Jahren ungebremst vermehren konnten“, so Friedl. Längst führe die deutliche Zunahme der Bestände deutschlandweit zu massiven Problemen.

Betroffen seien nicht mehr nur ländlich geprägte Regionen, wo die Krähen innerhalb kürzester Zeit ganze Aussaaten vernichten, sondern auch besiedelte Gebiete, ergänzt der umweltpolitische Fraktionssprecher Benno Zierer. „Dort machen sich die Krähen an Mülleimern, Fensterverklebungen oder Komposthaufen zu schaffen. Auch ihr Geschrei und ihre Hinterlassenschaften sind für Anwohner eine unzumutbare Belastung.“

Saatkrähen waren tatsächlich vor einigen Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Die Tiere damals unter Schutz zu stellen, sei richtig gewesen, so Friedl. „Jetzt aber ist eine Änderung des Schutzstatus zwingend. Deshalb haben wir Berlin bereits vor drei Jahren aufgefordert, aktiv zu werden. Da der Bund jedoch nicht bereit war, den Schutzstatus herabzusetzen, nutzen wir nun den Weg über den Bundesrat.“

Archiv